Die Religionsfreiheit in Korea variiert drastisch zwischen den beiden Nationen der Halbinsel: Südkorea und Nordkorea. Während der Süden totale Religionsfreiheit garantiert und eine Vielzahl von Glaubensrichtungen beherbergt, auferlegt der Norden strenge Einschränkungen und sogar religiöse Verfolgung. Dieser Gegensatz macht Korea zu einem der extremsten Beispiele der Welt in Bezug auf die Glaubensfreiheit.
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Inhaltsverzeichnis
Die Religionsfreiheit in Südkorea
Südkorea ist ein demokratisches Land, das die Religionsfreiheit in seiner Verfassung gewährleistet. Im Gegensatz zu seinem nördlichen Nachbarn greift die südkoreanische Regierung nicht in individuelle Überzeugungen ein und ermöglicht das gedeihliche Bestehen verschiedener Religionen.
1. Religiöse Vielfalt in Südkorea
Das Land beherbergt verschiedene Religionen, insbesondere:
- Christentum – Ungefähr 28% der Bevölkerung sind protestantisch und 11% sind katholisch. Das Christentum hat sich seit dem 20. Jahrhundert schnell verbreitet und hat heute großen Einfluss auf die südkoreanische Politik und Kultur.
- Buddhismus – Obwohl historisch dominant, macht der Buddhismus etwa 15% der Bevölkerung aus. Dennoch bleiben viele buddhistische Tempel wichtige kulturelle und religiöse Zentren.
- Schamanismus und Traditionelle Religionen – Einige alte spirituelle Praktiken, wie der koreanische Schamanismus und der Konfuzianismus, werden immer noch praktiziert, insbesondere bei Familienritualen und Ahnenzeremonien.
- Andere Religionen – Der Islam, der Hinduismus und neue koreanische Religionen wie die Unifikation Kirche und Cheondoismus sind ebenfalls präsent.
2. Trennung von Religion und Staat
Südkorea hält eine Trennung von Religion und Regierung aufrecht, aber religiöse Führer haben politischen Einfluss. Große evangelische Kirchen beispielsweise beteiligen sich aktiv an Debatten über soziale Werte und öffentliche Politik.
3. Herausforderungen und Kontroversen
Trotz der Religionsfreiheit gibt es Herausforderungen:
- Konflikte zwischen Religionen – Einige christliche Gruppen kritisieren buddhistische und schamanistische Praktiken, was zu Spannungen führt.
- Wehrpflicht – Die Zeugen Jehovas und andere Pazifisten sahen sich in der Vergangenheit Gefängnisstrafen ausgesetzt, weil sie sich weigerten, Militärdienst zu leisten. Heute gibt es Alternativen wie den Ersatzdienst in der Gemeinschaft.
- Sekten und umstrittene Gruppen – Einige neue Religionen, wie die Shincheonji, wurden wegen aggressiver Rekrutierungsmethoden und mangelnder Transparenz kritisiert.
Die Religionsfreiheit in Nordkorea
In Nordkorea ist die Religion stark eingeschränkt. Die nordkoreanische Regierung unter dem Regime von Kim Jong-un fördert den Personenkult der Kim-Familie als eine Art staatliche Doktrin.
1. Die Offizielle Religion: Der Juche
Die Juche-Ideologie, die auf Nationalismus und Selbstgenügsamkeit basiert, hat die traditionellen Religionen verdrängt. Die Bevölkerung wird gelehrt, die nordkoreanischen Führer als göttliche Figuren zu betrachten, und jede andere Überzeugung wird als Bedrohung für das Regime angesehen.
2. Verfolgung der Religionsgemeinschaften
Jede unabhängige religiöse Aktivität kann zu Gefängnis, Folter oder Hinrichtung führen. Berichten zufolge werden praktizierende Christen und Buddhisten in Arbeitslager geschickt. Nur von der Regierung kontrollierte Kirchen operieren, um den Eindruck von Religionsfreiheit zu erwecken, sind jedoch nur eine Fassade für staatliche Propaganda.
3. Religionen in der Vergangenheit und in der Gegenwart
Historisch gesehen waren Buddhismus und Konfuzianismus in Nordkorea wichtig, doch heute sind diese Traditionen praktisch verschwunden. Kleine Gruppen von Christen praktizieren ihren Glauben im Geheimen und gehen dabei große Risiken ein.
Fazit
Die Religionsfreiheit in Südkorea wird weitgehend respektiert und erlaubt das Zusammenleben verschiedener Glaubensrichtungen. In Nordkorea hingegen ist Religion nahezu nicht existent, was auf die staatliche Repression zurückzuführen ist. Dieser extreme Gegensatz macht die koreanische Halbinsel zu einem der prägnantesten Beispiele für den Unterschied zwischen Demokratie und Diktatur in Bezug auf die Glaubensfreiheit.